Brasilien-Tour 1997

Die zweite Woche: Santa Catarina und Paraná

Flagge von SC

Die zweite Woche der Tour begannen wir mit einer Verschnaufpause im Hotel in der Küstenstadt Camboriú. Nach zwei Übernachtungen starten wir nordwärts Richtung Joinville. Unterwegs machten wir noch einen Zwischenstop in der deutschesten Stadt Brasiliens, in Blumenau.

Öffentl. Telefon in Blumenau

Die Stadt Blumenau ist nach ihrem Gründer Dr. Blumenau, einem deutschen Immigranten, bennant. Bekannt ist sie durch das 'Oktoberfest', das jedes Jahr gefeiert wird. Es ist das zweitgrößte Volksfest Brasiliens, bei dem sich über eine Million Besucher mit Bier, Weißwurst und Blasmusik vergnügen. Spötter behaupten, Blumenau sei deutscher als deutsch - die öffentlichen Telefone jedenfalls sind es.

Das Rathaus von Blumenau
Das Rathaus von Blumenau

Auch in Joinville wurden wir wieder herzlich aufgenommen und privat untergebracht. Zu unserer Begrüßung wurde in der 'Sociedade Lírica' abends eine 'Kneipe', ein gemütliches Beisammensein mit musikalischer Unterhaltung organisiert. Mit Joinville verlassen wir den Bundesstaat Santa Catarina und fahren nach Paraná, dem nördlichsten der drei Süd-Bundesstaaten Brasiliens.

Flagge von Paraná

Auch in Paraná leben überwiegend Nachkommen europäischer Auswanderer. Die Hauptstadt ist Curitiba, eine der beliebtesten Städte und die 'ökologische Hauptstadt' Brasiliens. Das Klima in Paraná ist gemäßigt und eignet sich hervorragend für den Anbau von Kaffee, Matetee und Soja.

Sandsteinformationen im Naturpark Vila Velha (PR) Sandsteinformationen im Naturpark Vila Velha (PR)

Nächstes Ziel war die Menonitenkolonie Witmarsum. In der Nähe von Witmarsum liegt der Naturpark 'Vila Velha'. Dort stehen über 300 Millionen Jahre alte Sandsteinformationen, die mit der Zeit von Wasser und Wind ausgewaschen wurden und heute sehr bizarre Formen bilden.
Zum Naturpark gehören außerdem 'Furnas', tiefe, wassergefüllte Löcher und ein malerisch gelegener See, der 'Lagoa Dourada'.

Den letzten Auftritt hatten wir in der Stadt Rôlandia. Die dort lebenden Deutschstämmigen kamen jedoch überwiegend nicht im 19., sondern erst im 20. Jahrhundert nach Brasilien: Juden vor und während dem 2. Weltkrieg, Nazis danach. So leben beide Gruppierungen gemeinsam in einem Ort -- eine merkwürdige Atmosphäre!
In und um Rôlandia wird sehr viel Kaffee angebaut, und so konnten wir dort Kaffeeplantagen und eine Kaffeerösterei besuchen.


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